RingCon 2013 – Eine Con sie zu finden, nach Bonn zu treiben und ewig zu binden.

Am vergangenden Wochenende fand in Bonn die RingCon 2013 statt.  Der Freitag begann mit der Pressekonferenz im Hotel. Zuerst nur mit Tommy Krappweis und seinem Werk „Mara und der Feuerbringer„, von dem ich schon zwei Jahre zuvor auf der RPC berichtete. Das erste Buch wurde nun verfilmt und wir bekamen eine 6-minütige Preview gezeigt. Wer die Bücher kennt und Jan Josef Liefers mag darf sich freuen, denn dieser spielt Prof. Weissinger und ist damit die Idealbesetzung. Nicht so glücklich bin ich über die Entscheidung die Rolle von Loki mit Christoph Maria Herbst zu besetzen. Dafür hat Lilian Prent nun 4000 neue Fans, sie spielt Mara und auch wenn das jetzt vielleicht ein wenig merkwürdig klingt, das Mädel möchte man einfach permanent knuddeln :)

Danach betraten die Stargäste den Raum und stellten sich den Fragen der Presse. Jetzt im Nachhinein muss ich jedoch sagen, dass die Fans in den Panels wesentlich bessere Fragen stellten. Es ist so ähnlich wie bei Nessis „Behind the Scenes„-Vortrag am Sonntag: Backstage ist es eigentlich gar nicht so toll wie man immer denkt.

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Die Vorträge und Workshops

Als erster Programmpunkt war „Lori Dungey, Acting Workshop: Improvisation“ eingeplant. Jedoch hieß es in einem Gespräch einer Gruppe Mädels, dass die Teilnahme 25€ kostet. So wichtig war mir der Workshop, sollte diese Info korrekt sein, dann auch nicht. Wer mir dies bestätigen oder widerlegen kann möge dies bitte in den Kommentaren tun.

RingCon_2013_VortragBereut habe ich es nicht, denn so konnte ich zu Bettina Finkes Vortrag „Risse in der Wirklichkeit – Urban Fantasy“ gehen. Nachdem sie die Definition erläuterte gab sie uns diverse Beispiele und Empfehlungen in der Literatur.

Unglaublich interessant und sehr gut von Anja Stürzer vorgetragen: „Traumwelten und Weltenträume„:

Ein Thema, das nicht nur die Philosophie, sondern auch die fantastische Literatur und Film immer wieder beschäftigt, ist die Frage “was ist real”?

Gibt es das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, wirklich? Oder haben wir vielleicht nur ein Bild von der Welt im Kopf, das objektiv so gar nicht existiert? Woher wissen wir überhaupt, ob etwas real ist?

In ihrem Vortrag stellte sie einige Beispiele bekannter Geschichten vor und zeigte anhand Platons Höhlengleichnis, wie in diesen jeweils die Frage „Was ist real?“ beantwortet wird. Ihr Vortrag „Wormtongue und Wormtail revisited„, verließ die Welt der ersthaften Fragen und leitete eine amüsante Stunde ein in der „Der Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ miteinander verglichen wurden.

Auf Leander Linnhoffs Vortrag „Fantasy im Rollenspiel“ habe ich mich als Rollenspieler sehr gefreut, leider fiehl er aus :(

In Dr. Christian Weichmanns Vortrag „Wie tief fällt Arthur? Neues Tolkienwerk„, wurde das neue Buch von Tolkien vorgestellt in der er mittels Stabreimen die Sage um König Arthus beginnt. Denn das Buch endet vor einer großen Schlacht. Es ist halt eines des Werke die Tolkien nie veröffentlichte und nun von seinem Sohn ergänzt wurde. Laut Dr. Weichmann sollte sich jemand das Buch nur zulegen, wenn er Stabreime mag und an der Arthus Sage interessiert ist.

Kreativität und Sehnsucht bei Tolkien“ von Dr. Oliver Bidlo behandelte die Frage ob „Der Herr der Ringe“ eine mittelalterliche Geschichte ist oder eine romantische, also der Romantik angehörende. Kurz gesagt trifft letzteres zu. Der Vortrag war durchweg gut zu verfolgen und erläutert.

Der vorletzte Vortrag über den ich berichte ist von Stefan Servos: „Wild trieben es die alten Elben„. Aus Tolkiens „Silmarillion“ las er verschiedene Abschnitte bewusst betont vor und erläuterte im Nachhinein was dahinter steckte. Neben durchaus interessanten Sex-Szenen, offenbarte er aber auch Szenen sexueller Gewalt. Die Stimmung hob er jedoch wieder indem er aus einer „Herr der Ringe“-FanFiction vorlas und alles nicht jugendfreie mit einem Soundgenerator wegpiepste :D

Zum Abschluss meiner Berichter über die Vorträge, möchte ich noch Dr. Frank Weinreichs „Sinnreiche Welten“ erwähnen – den einzigen Vortrag den ich nach 5-10 Minuten wieder verlassen musste, weil ich es einfach nicht ertragen konnte länger zuzuhören. Erhofft hatte ich mir einen Vortrag wie Autoren ihre Welten entwerfen und worauf dabei zu achten ist. Geliefert wurden Auszüge aus Fantasyromanen und der Bibel. Vielleicht war das nur ein die Einführung in das Thema, aber das war mir zu dem Zeitpunkt scheißegal ^^

Die Stargast Panels

Game of Thrones

Mein erstes Panel der Convention war mit Gemma Whelan (Yara Greyjoy). Sie war die ganze Zeit nur am lächeln und strahlen und damit das exakte Gegenteil ihrer Rolle. Auf die Frage welchen Charaktertod sie am liebsten hätte, antwortete sie mit: „Ertrinken“ ;)

Überhaupt waren alle GoT Panels ein Genuss. Es war immer unterhaltsam und interessant wie die Gedanken der Schauspieler zu ihren Charakteren sind. Die Fragen aus dem Publikum trugen dazu bei, so wurde Finn Jones (Loras Tyrell) gefragt wie das Motto seines Hauses wäre, könne er sich eines aussuchen: „Love and be loved“, war seine Antwort. Zusammen mit Gethin Anthony (Renly Baratheon) wurde er gebeten die Szene im Zelt nachzuspielen in der Renly ermordet wird und darzustellen wie Loras reagiert hätte. Es war dermaßen überzogen dramatisch schwul, dass der gesamte Saal laut lachen musste :D

Natürlich wurde allen drei die Frage gestellt wen sie am liebsten auf dem Thron sehen würden, egal ob diese Figur in der Serie bereits tot oder (noch) am leben wäre und welche Figur sie ansonsten gerne gespielt hätten. Game of Thrones Fans kamen also voll auf ihre Kosten, obwohl zwei große Schauspieler der Serie absagten.

Der Hobbit & Der Herr der Ringe

Irgendwo im Stammbaum von William Kircher (Bifur) muss es italienische Wurzeln geben, anders kann ich mir seine symphatische Weise nicht erklären. Er war der einzige Stargast (den ich sah) der anstatt einfach nur auf die Bühne zu kommen, erstmal eine Runde durchs Publikum drehte. Später sah ich ihn auch total locker durch die Gänge schlendern und bei den Händlern vorbeischauen. Andere Stargäste sah ich seltener oder gar nicht ausserhalb ihrer Panels.

Mark Furguson und Lori Dungey aka „Mini Mark“ waren nicht nur Gäste, sondern auch die Moderatoren der RingCon und machen ihren Job perfekt. Vor allem Mark glänzte mit seiner Mischung aus Charm, Witz und Professionalität. Und war zusammen mit Craig Parker im Gewinnervideo Video-Contests, bedauerlicherweise ist es bei YouTube nicht zu finden.

Überhaupt hatte Craig Parker wohl am meisten Spaß von allen Gästen, egal wann er wo zu sehen war alberte er rum ^^

Grimm

Anwesend war Silas Weir Mitchell (Monroe) der meinem Onkel von der Mimik her erschreckend ähnelt, auch wenn diese Info jetzt niemandem etwas nützt ^^

Während der Pressekonferenz berichtete er ausführlich über seinen Kaffeekonsum in Neuseeland und riet allen sich über Cold Brew zu informieren. Das tat ich und werde es alsbald testen und darüber schreiben, sollte es sich lohnen. Ansonsten ist seine Meinung über den Kaffee in Neuseeland folgende:

Go to NZ and drink coffee never again.

Interessant ist, dass die Serie in Portland gedreht wird weil der nächste Regenwald nur fünf Minuten entfernt ist und einfach eine wahnsinnige Atmospähre bieten soll. Mitchell plant jedoch irgendwann mal den echten Schwarzwald zu besuchen und quasi die Originalschauplätze der Märchen der Gebrüder Grimm zu besuchen. Tja, hoffen wir einfach mal, dass er nicht zu enttäuscht sein wird ;)

Anscheinend lohnt es sich, abseits der üblichen Gründe, die Serie im Originalton zu hören: einige Passagen sind wohl auf deutsch.

Team Starkid

Bis dato war mir diese Gruppe völlig unbekannt, womit ich auf der Convention offensichtlich zur Minderheit gehörte, denn so ziemlich jeder kannte sie dort und vereinzelte Besucher kamen teilweise nur ihretwegen. Auf ihrem YouTube-Kanal findet ihre Videos: http://www.youtube.com/user/StarKidPotter

Meinen Geschmack trifft die Gruppe allerdings nicht und ich kann den Hype um sie auf der Con absolut nicht nachvollziehen. Ist wohl schlicht Geschmacksache :)

Fazit

Eine schöne Opening Ceremony am Freitag und eine großartige Closing Ceremony am Sonntag bildeten den Rahmen des RingCon Wochenendes. Erwartungsgemäß war nicht jeder Vortrag und jedes Panel toll. Zudem erschienen nicht alle angekündigten Gäste. Sofern diese allerdings nicht der Grund der eigenen Anreise waren, gab es immer ausreichend Alternativen. Das Programm bot parallel bis zu fünf  Möglichkeiten.

Für mich war es die erste, aber bestimmt nicht die letzte, RingCon. Ich hatte unglaublich viel Spaß und wude von so manchem Stargast überrascht – von der allgemeinen Frauenquote mit über 70% mal ganz abgesehen ;)