RPC 2011, der Bericht

Hinter mir liegen zwei spannende Tage auf der Role Play Convention (RPC) in Köln, wo wirklich alles zum Thema Rollenspiel präsentiert wurde was es gibt. Neben viel positiven werde ich aber auch auf die wenigen negativen Aspekte der Convention eingehen.

Orientierungshilfe deluxe

Wer bisher keine Ahnung von Rollenspielen hatte bekam den totalen Kulturschock: LARPer aller Gattungen liefen in Gewandung durch die Hallen und waren natürlich auch auf dem Mittelaltermarkt zu finden.

Wer ein Faible für Rollenspiele hat, aber auf der Suche nach etwas neuem ist bekam alles was Rang und Namen hat auf dem Silbertablett serviert, konnte oft ein Probespiel mitmachen und in jedem Fall sich mit allem nötigen eindecken.

Wer aktiv gerade ein oder mehrere System spielt, egal ob Pen&Paper, Tabletop oder LARP befand sich – ihr ahnt es – im Paradies.

Vorbereitung

Einige Tage zuvor stellte das RPC-Team das Programmheft als PDF online. Die Übersichtseiten was wann wo zu sehen war habe ich ausgedruckt und alles Interessante markiert. Die Convention fand in zwei Hallen des Messegeländes statt, wodurch zeitliche Engpässe meines Terminplanes minimiert wurden. Dank der Planung konnte ich fast alles sehen/mitmachen was ich wollte, denn einige Veranstaltungen begannen gleichzeitig.

Workshops

Während der gesamten Veranstaltung fanden Workshops zu allerlei Themen statt. Mein erster war “Dungeons & Dragons goes Storytelling” von Ivo Mersiowsky, unerfahrene Spielleiter bekamen eine handvoll guter Tipps mit auf den Weg. Welche das waren und noch weitere Tipps werde ich in einem separaten Artikel vorstellen.

Großartig war auch der Workshop “The Incredible Terror From Outer Space”, ich verwende zur Beschreibung den Originaltext aus dem Programmheft, denn besser kann ich es nicht beschreiben:

Kreischende Blondinen in den Fängen von unfreiwillig komisch aussehenden Monstern, an Fäden vor der Kamera vorbeigezogene Raumschiffmodelle und dazu marktschreierisch eingeblendete Titel – so wurden viele SF-B-Movies der 50er- und 60er Jahre in den Trailern angekündigt.
Was damals dazu dienen sollte, das Publikum ins Kino zu locken, bringt uns heute zum Lachen.
Robert Vogel zeigt die heftigsten Trailer aus dieser Zeit und lädt das Publikum dazu ein, die Qual zu teilen, die er selbst beim Zusammenstellen dieser Auswahl hatte …

Es war total krank, ehrlich ^^

Lehrreich, aber zu kurz, war „Auf den Spuren von Mönchen, Klöstern und Mittelalter„. Innerhalb einer Stunde vermittelte Marcel Bülles wie die römisch katholische Kirche in Deutschland Fuß fasste, welche Probleme dabei hatte und wie immer wieder eine Gegenbewegung aktiv wurde.

Tommy Krappweis (bekannt durch “Bernd das Brot”) stellte “Mara”, das erste Buch seiner Trilogie, vor. Er hat aber nicht einfach nur daraus vorgelesen, sondern vorweg super lustig erklärt was er in anderen Büchern oder Filmen vermisst bzw. anders haben wollte. Ich kann nicht alles wiedergeben, aber ich habe mir das Buch sofort gekauft und werde evtl. ein Review dazu schreiben – sofern sich niemand anderes angesprochen fühlt.

Sofern nächstes Jahr wieder Workshops angeboten werden muss dringend die Akustik der Kammern verbessert werden. Teilweise gab es nur einen Lautsprecher der gegen den Messelärm ankämpfen musste.

Keine Langeweile

Viele der Besucher hatten bei ihrer Tagesplanung bestimmt die ein oder andere Lücke im Zeitplan. Pegasus Spiele sprang hier beeindruckend in die Bresche und bot viele Spieltische an um einige ihrer neuen Produkte probespielen zu können. Diese Gelegenheit habe ich genutzt und “Munchkin Quest” sowie “Thunderstone” gespielt. Angeboten wurden natürlich noch weitere.

Fan’Awards 2011

Samstag Abend fand die Verleihung der Fantasy Awards statt. Dank der Pressetickets die wir von der RPC bekamen konnten wir dort zusehen. Was mich erwarten würde war mir nicht ganz klar, von einer simplen Verteilung von Urkunden bis einer Oscar-Verleihung war alles möglich. Es stellte sich heraus, dass es tatsächlich ein Mittelding war: die nominierten Spiele wurden mit kurzem Trailer vorgestellt, danach bekamen die ersten drei Plätze einer Kategorie eine Urkunde und einen Pokal. Entsprechende Spieleverlage haben ihre preisgekrönten Spiele auf ihrer Website bereits gekennzeichnet. Überraschend viele Preise hat Ulisses Spiele bekommen.
Was die Aussagekraft ein wenig trübt ist, dass wohl nur über 100 Personen abgestimmt haben – ich kann mich aber auch verhört haben.

Live Raids

Jeder ambitionierte WoW-Spieler kennst sie: For The Horde und Paragon – die Plätze vor der Bühne waren immer gut gefüllt als eine der beiden Top-Gilden live den Pechschwingenabstieg bzw. die Bastion des Zwielichts komplett absolvierten. Wirklich beeindruckend war wie schnell das ging. Kommentiert wurde jeder Raid von der sympathischen Soe. Für uns Normalsterbliche gab es jedoch einen Trost: beide Gilden sind auch mal gewiped ;)

Nerd of the year

Am Sonntag stand die Wahl zum “Nerd des Jahres 2011” auf meiner Tagesordnung, als Autor von NerdImpact quasi eine Pflichtveranstaltung. Veranstaltet wurde sie von Magabotato und Blutschwerter.de – das Finale konnte ich mit meinem iPhone aufzeichnen und werde es zeitnah hier ergänzen.

Direkt im Anschluss habe ich mir Christian geschnappt und kurz interviewt:

S: Fangen wir mit den grundlegenden Infos an: wie heißt du, wo kommst du her und wie alt bist du?
C: Mein Name ist Christian, bin 24 und lebe seit drei Jahren in Bern (Schweiz).
S: Und dann kommst du nach Köln auf die RPC? Gibt es so etwas in der Schweiz nicht?
C: Nicht so wirklich.
S: Jeder Kandidat musste der Jury erklären, warum gerade er Nerd des Jahres ist, was hast du denen erzählt?
C: Ich sagte, dass ich ein sehr vielseitiger Nerd bin, hab’ kein bestimmtes Fachgebiet, hab’ quasi ein breites Wissen von sehr vielen Fachgebieten: Pokemon, StarWars, Herr der Ringe … alles mögliche. Rollenspieler bin ich auch.

Dem Christian möchte ich an dieser Stelle für seine Zeit und vor allem für sein Vertrauen danken, bis nächstes Jahr müssen wir definitiv ein eigenes T-Shirt entwerfen oder zumindest so ein pseudo-wichtiges Schlüsselband mit Plastikkarte dran um uns „auszuweisen“ ^^

Fazit

Dies war meiner erste Role Play Convention, aber ganz sicher nicht die letzte! Es hat super viel Spaß gemacht und ich habe einiges gelernt. Natürlich gibt es noch mehr zu erzählen, aber das Wichtigste habe ich genannt und schließlich ist es eh am besten wenn ihr nächstes Jahr selbst hinfahrt. Einen Termin gibt es schon: die nächste RPC findet am 14. und 15. April 2012 in Köln statt.