Das perfekte MMORPG erzählt Geschichten

Unter meinen Entwürfen befand sich ein Text der beschrieb wie ich mir das ideale MMORPG vorstelle. Dieser Entwurf war mittlerweile einige Jahre alt und wurde von zwei großen Titeln bereits zum Großteil umgesetzt. Beide wurden von mir gespielt und doch kann ich nicht sagen, dass ich sie als perfekt verspührte. Der Text flog in den Papierkorb.

Am letzten Wochenende sprach ich mit zwei Freunden über MMORPGs, regte mich über eine handvoll Spiele auf (meistens wegen der Kombination aus Abo-Modell & Itemspirale) und wurde schließlich gefragt was ich denn gerne hätte. Ich hielt kurz inne. Mir kamen Abschnitte des alten o.g. Entwurfes in den Sinn, doch ausschlaggebend für meine Antwort war etwas anderes. Ausschlaggebend war die Runde Pen&Paper die wir zuvor den Tag über spielten. Niemand (den ich persönlich kenne) geilt sich bei Pen&Paper-Rollenspielen an Items auf, das einzige was zählt sind die Geschichten die wir zusammen am Tisch erleben.

Das perfekte MMORPG erzählt also Geschichten – in einer riesigen und komplexen Welt. Natürlich benötigen Charaktere eine gewisse Ausrüstung, doch muss darauf geachtet werden kein System zu etablieren, das nach immer mächtigeren Items verlangt – wodurch sich bisher alle MMOs auszeichnen. Diese Geschichten gibt es im Abo und als DLC zu kaufen, es muss also Buy-to-Play oder Free-to-Play sein. Und wenn wir schon dabei sind alle Konventionen beiseite zu schieben, schaffen wir Charakterstufen- bzw. -level gleich mit ab und nutzen ein klassenfreies Learning-by-Doing Skillsystem. Abgerundet wird das Spielerlebnis durch Vollvertonung und die Möglichkeit den Verlauf der Geschichten durch Entscheidungen zu beeinflussen.

Letztendlich entscheiden viele weitere Faktoren darüber wie gut oder schlecht ein Spiel ist. Schließlich ist meine Ideensammlung keine magische Zauberformel und alle genannten Punkte wurden in verschiedenen Spielen bereits realisiert. Was fehlt ist ihre Vereinigung in einem Spiel, welches sich durch weitere eigene Idee von allen anderen unterscheidet. Das Ergebnis könnte tatsächlich perfekt sein. Jedenfalls solange wir nicht vollends in die VR eintauchen können ;)