Am Wochenende des 21. & 22. Oktobers fand die alljährliche BlizzCon von Blizzard Entertainment in Anaheim statt. Anders als die Medien und Portale, die vom Erfolg des US-Unternehmens abhängen, äußern wir uns kritisch zur Entwicklung von World of Warcraft.
Mein Gott, was wurde spekuliert was die nächste Erweiterung bringen wird – und wie immer wurde im Scherz gesagt: “Die Pandaren kommen”, ein Running Gag unter WoW-Spielern. Damit ist es nun vorbei, die Pandaren kommen wirklich, seht selbst:
Hinzu kommt eine um fünf erhöhte Levelgrenze auf 90 und eine weitere Klasse: der Mönch. Also alles schön im Asia-Look.
Selbstverständlich wurden auch weitere Informationen zu Diablo 3 bekanntgegeben, die in diesem Artikel irrelevant sind bis auf das “Angebot” von Blizzard: “Schließt ein WoW-Abo über 12 Monate ab und erhaltet Diablo 3 kostenlos dazu”.
Kreative Flaute?
Wie eingangs erwähnt sehen wir diese Entwicklung sehr kritisch. Die Pandaran waren ein Running Gag der Community, diese tatsächlich ins Spiel zu integrieren ist der beste Beweis für mangelnde Kreativität.
Das merkt ihr auch daran, in welche Richtung sich die Romane und Comics entwickelten. Viele der neueren Romane, insbesondere “Weltenbeben”, sind nur eine minimale Erweiterung der bisherigen Storyline. Alles was wir im Vorfeld von Cataclysm schon wussten hatte Christie Golden, deren Romane ich eigentlich sehr schätze, mehr oder weniger einfach wiedergegeben.
“Sturmgrimm” zeigt das andere Extrem. Eine tolle Story, dessen einzige Auswirkung auf das MMO war, dass Malfurion rechtzeitig zum Kataklysmus wieder wach war um den Kampf gegen Ragnaros anzuführen. Die Tatsache, dass der ehemalige Nachtelf und Urvater aller Satyren – Xavius – der bereits während der “Krieg der Ahnen”-Reihe von Knaak, die kaum Bedeutung in WoW findet, zu den Übeltätern gehörte, zeigt deutlich wie wenig Blizzard an einer lebendigen Welt arbeitet.
Sogar der unbeliebte, ehemalige Nachtelfen-Anführer – Fandral Hirschhaupt – wurde endgültig zum Bösewicht ernannt, wo er damals einfach nur eine tragische Rolle übernahm (siehe Ahn’Quiraj).
Seit kurzem ist ein neuer Roman erhältlich: Wolfsherz, von Richard A. Knaak
Auch hier werden Leser enttäuscht die sich Hintergrundinformationen wünschen, wie Buffed.de schreibt.
Dunkle Machenschafften?
Nun zur nächsten Auffälligkeit: das Angebot mit Diablo 3.
Warum bietet gerade Blizzard so etwas an? Ein Unternehmen, dass wirklich für jeden Kleinkram Geld verlangt. Unsere Theorie lautet folgendermaßen:
Der Großteil aller Onlinespiele und MMOs basiert auf dem Free2Play Prinzip, das Spiel ist also kostenlos, außer jemand gibt Geld in einem Shop des Publishers für Items oder andere Extras aus (obgleich dies zu hohen Gewinnspannen führen kann). Spielern ein Abo aufzuzwängen wird immer seltener. Und genau daher kommt das vermeintlich gute Angebot für 12 Monate WoW, Diablo 3 geschenkt zu bekommen. Darauf werden viele eingehen, da sie beide Spiele spielen wollen. Wir vermuten, dass das Angebot zeitlich begrenzt sein wird und später die Ankündigung kommt, dass WoW in Zukunft Free2Play sein wird. Das passt dann nämlich wieder ins Bild des Unternehmens: nochmal möglichst viele Kunden anzapfen um sie dann ins kalte Wasser zu werfen. Unmöglich? Dann fragt mal die Käufer der Lifetime-Abos von Herr der Ringe online, ob so etwas tatsächlich unmöglich ist.
Im September 2010 änderte sich das Bezahlmodell von Abonnement zu Free2Play. Viele besaßen die sehr begehrten Lifetime-Abo’s, die wie der Name schon sagt, nach einer einmaligen großen Zahlung dafür sorgten, dass trotz des Abo-Modells auf Lebenszeit keine weitere Kosten anfallen. Mit der Umstellung zum Free2Play Modell wurden sie zwar lebenslange VIP-Kunden, der große Vorteil fiel jedoch weg.
Es ist also denkbar.
Gotta Catch ‚Em All!
Was auf deutsch so schön “Haustierkämpfe” genannt wird, heißt im Original “Pet Battle System”: mit dem AddOn sind Spieler in der Lage ihre Pets gegeneinander kämpfen zu lassen. Kommt euch das bekannt vor? Wartet, es wird noch besser!
Um an Pets zu gelangen reicht es in Zukunft aus, einfach durch die Wildnis zu streifen und auf welche zu stoßen. Sofern ihr es in einem Kampf zähmt gehört es euch. Nun könnt ihr diesem und anderen Pets Angriffe beibringen und sie leveln.
Und während ihr eure Zeit damit verbringt in der Pet-Liga nach ganz oben zu kommen, grüßt bitte Professor Eich von uns (^_^)
6 MEGA-SCHADEN !! Oder doch nur 250 ?
In einer Art offenem Brief an die Community teilten die Entwickler mit, dass sie für die Zukunft der Werte im Spiel aktuell nur zwei Wege sehen:
1. Die Zahlen steigen weiter und werden mit bekannten Buchstaben abgekürzt: statt 6.000.000 Schaden, teilt ein Charakter dann 6 Mega-Schaden aus (Mega = 10^6) und im nächsten oder übernächsten AddOn werden es dann vielleicht ULTRA-SCHADEN.
2. Die Zahlen werden radikal gekürzt und steigen in Zukunft nur noch langsam. Das hätte zur Folge, dass alle Werte, wie z.B. die Gesundheit eines Charakters von 180.000 auf 20.000 reduziert wird. Bei dieser Lösung befürchtet Blizzard jedoch, dass einige Spieler, geistig, damit nicht klarkommen und ihr Abo kündigen.
Als ich hiervon erfuhr, schossen mir direkt zwei Fragen durch den Kopf:
Erstens: gibt es tatsächlich nur diese beiden Optionen? Und Zweitens: Wenn dem so ist, wird darüber tatsächlich diskutiert?!
Fazit
Mit Cataclysm brachte Blizzard ein AddOn heraus, mit dem nach Wrath of the Lich King endlich der Spielspaß zurückkehrte und viele Verbesserungen eingeführt wurden. Bei den Ankündigungen für Mists of Pandaria haben wir jedoch das Gefühl, dass nach den letzten Strohhalmen gegriffen wurde. Der Mangel an Kreativität ist groß und lässt auf lange Sicht böses ahnen.
Am 23. November wird World of Warcraft 7 Jahren alt – doch für uns beide ist das Spiel, wie wir es liebten, gestorben. Es war eine schöne Zeit, aber den Weg den Blizzard mit WoW nun geht werden wir nicht beschreiten.