Star Citizen – Space Sim Deluxe

Der Begriff Star Citizen rauschte in den vergangenden Monaten immer dann durch meine Timelines, wenn Crowdfundingziele  erreicht wurden. Eigentlich wollte Chris Roberts nur 500.000$ für die Entwicklung eines neuen Computerspieles, mittlerweile lagern auf dem Spendenkonto knappe 38.500.000$:

Quelle: robertsspaceindustries.com
Quelle: robertsspaceindustries.com

Der Erfolg überrascht mich nicht. Im Grunde haben Gamer derzeit nur zwei Optionen, möchten sie eine Weltraumsimulation spielen: „EVE Online“ und „X Rebirth“. Ersteres ist ein MMO mit Abomodell und zusätzlichem Ingame-Shop, letzteres ein Einzelspielerspiel und beide damit (für mich) völlig uninteressant. Hinzukommt, dass es laut Hörensagen einfacher ist eine Al Qaida Zelle zu infiltrieren als von einem EVE Online Clan aufgenommen zu werden ;)

Mir ist bekannt, dass gerade ebenfalls einige Indie-Titel entwickelt werden, aber die spielen in einer anderen Liga. Wer sich eher dafür interessiert, sollte sich dieses Video anschauen.

Früher liebte ich Freelancer, es gab sogar einen Internet-Multiplayer-Modus. Leider schaltete Microsoft irgendwann die Server ab. Allerdings gibt es noch private Server im Internet (z.B. http://www.freelancerserver.de). Zwar diente Chris Roberts bei der Entwicklung nur als Berater, aber der Klassiker Wing Commander ist bis heute Grundlage seines Erfolgs. Der Mann weiß einfach, wie ich meine Spiele liebe :)

Die großen Features

Es wird diverse Sternensysteme geben wodurch der bespielbare Raum riesig wird. Doch nicht nur im All werden die Spieler agieren können, auch auf Planeten warten Raumhäfen auf euren Besuch.

Quelle: mobiglas.com
Quelle: mobiglas.com

Ach ja, in seinen Raumschiffen kann man sich komplett frei bewegen. Ihr spielt nicht so gerne alleine? Gut, dann besorgt euch ein Raumschiff für mehrere Besatzungsmitglieder und bildet eine echte Crew. Wem es nun immer noch nicht reicht, kann sogar Trägerschiffe und Sternenkreuzer erwerben in deren Hangars ihr eure kleineren Schiffe parken könnt.

Das Schadensmodell beschränkt sich nicht nur auf einen Schadensbalken der bei Null euer Schiff explodieren lässt, sondern hat tatsächliche Auswirkungen auf die Manövrierbarkeit. Zum Glück ist euer Schiff versichert … ist es doch, oder? Eine der ersten Fragen in die mir in den Kopf schoss war: „Was passiert, wenn ich ebenfalls ins Projekt einsteige und ein Paket inkl. Schiff kaufe und jemand zerstört es?“. Dafür gibt es die Versicherungen, die bei kleineren Schiffen meist zwei Monate gilt, ingame aber verlängert werden kann. Mit gültiger Versicherung bekommt ihr Ersatz und steht nicht plötzlich mit leeren Händen dar. Wie ihr an Geld kommt ist übrigens ganz euch überlassen, es gibt rechtschaffende und böse Wege.

Das Wirtschaftssystem wird dynamisch über Angebot und Nachfrage reguliert. Entweder werden entsprechende Aufträge und Missionen von Spielern übernommen oder von der K.I. erledigt, sollte sich kein Spieler dafür finden.

Spielergemeinschaften / Gilden / Clans

Spender können sich bereits jetzt in Organisationen zusammenschließen und anhand der Beschreibungen wisst ihr gleich auch was ich damit meinte, dass die Art und Weise wie ihr an Geld kommt ganz euch überlassen ist.

  • Corporation – a for-profit business entity. A corporation is a great choice for everything from shipping flo-pets to Goss II to organizing a hostile takeover of Origin Jumpworks.

  • PMC (Private Military Company) – For organizations with a taste for combat. Focuses for PMCs include escorting cargo runs, hunting for pirates or helping the UEE take on the Vanduul.
  • Faith – Organizations that have come together for a single cause or under a single banner. This could be rebels fighting for Terran independence… or the devout followers of the LAMP!
  • Syndicate – Common interest groups for those who operate on the edges (or outside) of the law. There’s safety in numbers when you’re moving contraband through Spider or preying on hapless cargo ships.
  • Organization – Want to make your own way without any previous association? Feel free to keep with the default nondescript type!

Bereits jetzt gibt es über 78 deutschsprachige Gruppen der Größenordnungen „Mittel“ und „Groß“. 33 davon sind Rollenspielgruppen. Die größte von ihnen ist die „Deutsche SpaceCargo„, mit derzeit 155 Mitgliedern. Die größe Nicht-Rollenspiel-Organisation ist derzeit „Das Kartell„, mit 443 Mitgliedern. International sehen die Zahlen ganz anders aus und gehen in Einzelfällen in die tausende. Solange das Spiel nicht fertig ist, dienen diese Zahlen lediglich als Indikator für eine interessante Community.

Hardware, Grafik & VR

Der Hammer ist: Star Citizen ist Oculus Rift kompatibel! Eigentümer eines Joysticks werden damit eine ziemlich gute Immersion erleben – zumindest nach heutigem Technikstand. Neben den o.g. Möglichkeiten die das Spiel bieten wird, sieht es dank der Cry Engine 3 auch richtig gut aus. Dadurch lässt sich zudem bereits jetzt einschätzen wie gut oder schlecht das Spielerlebnis auf dem heimischen PC wird. Empfohlen werden 16GB Arbeitsspeicher und eine SSD-Festplatte die die Daten möglichst schnell da rein schaufelt.

Daher wird Star Citizen auch nur für PC-Spieler verfügbar sein, Konsolen haben einfach nicht genug Leistung. Erst recht nicht, um parallel eine VR-Brille wie die Oculus zu betreiben.

Das folgende Video gilt zwar als Cinematic, doch der Detailgrad der Raumschiffe (vor allem der „Bengal Carrier“) ist nach allem was ich bisher las 100% Ingamegrafik, also schaut es euch auf 1080p an:

Geschäfts- und Servermodell

Auch hier wird wieder alles richtig gemacht, indem Spielern die Wahl gelassen wird wie sie es gerne hätten. Es wird einen großen MMO-Server geben der sich mittels Ingameshop finanziert. Wer möchte darf aber auch einen eigenen Server betreiben und selbst Modding wird von Beginn an ermöglicht und unterstützt.

Die Singleplayer-Kampange „Squadron 42“ kann online und offline gespielt werden. Sie dient dazu die Grundlagen kennenzulernen. Wer sie online spielt, kann sie zusammen mit Freunden absolvieren. Wer möchte und mutig genug ist darf sich vermutlich auch direkt in die Weiten des Alls vorwagen.

Ausblick

Noch befindet sich das Spiel in der Pre-Pre-Alpha Phase. Dank dem Hangar-Modul können Spender ihre Schiffe von innen und aussen begutachten. Als nächstes wird das Dogfight-Modul veröffentlicht in dem Spieler gegeneinander kämpfen können. Danach folgt das Planetside-Modul. Bis die Alpha-, geschweige denn, die Beta-Phase beginnt dauert es noch Monate. Angepeilt wurde bislang Ende 2014, doch vielerorts wird erst 2015 mit der Fertigstellung gerechnet.

Weitere Informationen

Mein persönlicher Favorit ist: starcitizenbase.de – neben Neuigkeiten zum Spiel veröffentlichen die Macher mit „the LAMP“ ein schickes monatliches Magazin rund um das Spiel, bieten mit „Andromeda“ eine eigene (Rollenspiel) Organisation an und betreiben zudem ein Forum – dort gibt es sozusagen das Rundum-Sorglos-Paket :)

Zum Schluss darf natürlich die offizielle Website nicht fehlen: robertsspaceindustries.com – der Informationsgehalt dort reicht locker aus um euch für diverse Stunden zu binden.

Quellen des Titelbildes:
– http://www.esa.int
– https://robertsspaceindustries.com