Rogue Legacy – Das Spiel mit den Ahnen

„Wir müssen die Ehre unsere Familie wiederherstellen“

Beim ersten Blick oder beim ersten Mal Spielen wird sofort eine Verbindung zu den alten Castlevania Spielen aufgebaut, so erging es mir zumindest.

Ein inoffizieller Nachkomme oder Remake?

Würde ich so sagen, denn Rogue Legacy ist ein Indie-Spiel mit Roguelike- und Dungeoncrawl-Aspekten, bei liebevoller Grafik und geiler Musik. Der Spieler schlägt sich mit Monster, sammelt Gold für Upgrades und besiegt Bosse um letztendlich die Geschichte aufzudecken und den Endboss zu besiegen. Gehen wir etwas genauer auf die Geschichte ein.

Geschichte

Am Anfang des Spiels ist nichts über die Story bekannt, dennoch werde ich es kurz zusammenfassen: Was ist das wohl für ein Gefühl wenn man als Prinz vom Vater, dem alten kranken König, in ein verfluchtes Schloss zu Hilfe gerufen wird?

Am Anfang spielen wir Johannes einen Prinzen, der alles aufgegeben hat um seinen Vater zu helfen, um sich zu beweisen und um endlich sein Erbe antreten zu können. Doch was passiert? Wir gehen in das Schloss – über dem Bild liegt ein Sepia-Effekt – wir steuern unseren Helden durch das kleine Tutorial und stehen am Ende vor dem König.

Und jetzt? Was tun wir? Nichts passiert bis wir uns spontan dazu entscheiden den König mit unserem Schwert zu streicheln.

Bäm! Schon leuchtet der Titelbildschirm wieder auf und wir können mit dem richtigen Spiel anfangen.

Nicht viel Story, oder? Keine Sorge, warum wir uns dazu entscheiden unseren Vater zu erschlagen und was Johannes in dem Schloss alles zugestoßen ist wird in dem Spiel über Tagebucheinträge erzählt.

Der Held und das Gameplay

Moment, er hat oben erwähnt: „am Anfang spielen wir Johannes“, nicht etwa auch im Rest des Spiels? Gut aufgepasst. In Wirklichkeit können wir mehr als 1000 verschiedene Helden spielen und das ist das Besondere an diesem Spiel. Die Grundsubstanz von einem Roguelike ist doch eigentlich: ein toter Held bleibt tot, oder? Ich sage es mal so: in diesem Spiel werdet ihr sterben – sehr oft sogar.

Jedes Mal wenn sich unser Held von seinem Leben verabschiedet, können wir einen Nachfahren von drei Helden auswählen. Wir selber spielen den Nachfahren von Johannes, dann dessen Nachfahren, dann dessen, dann dessen, …

Das Besondere am Spiel: Die Klassen

Jeder Held hat eine Klasse und spezielle Eigenschaften. Eine Klasse ist z.B. der Paladin, Barbar oder Magier. Jede Klasse hat verschiedene Attribute und so ist schnell zusammengereimt: ein Magier hat viel Mana aber wenig Leben, im Gegensatz zum Barbar mit viel Leben und wenig Mana und der Paladin, nun ja der ist so ziemlich in Allem gut – ganz klassisch.

Die Eigenschaften

Sie unterstreichen die Klasse nochmal. So kann es passieren, dass wir einen Barbaren mit Dextrocardia erhalten, was soviel bedeute wie Mana und LP werden miteinander getauscht. Nicht so gut für einen Barbaren, oder? Oder einen Magier mit Blähungen und zwei linken Händen.

Toll ein schwacher Barbar oder ein Magier der bei jedem Sprung seine Darmwinde freien Lauf lässt und Zauber nicht richtig wirken kann, ist das alles? Nein, dies waren ja nur Beispiele, denn es gibt noch viel mehr Eigenschaften und Klassen zum Freischalten, aber ich will ja nicht zu viel spoilern. Es macht doch wesentlich mehr Spaß alles selbst zu entdecken. Abgesehen davon gibt es weibliche und männliche Helden.

Das Schloss

Genug von den Helden, kommen wir zum eigentlichen Spiel. Wir befinden uns immerhin in einem verfluchten Schloss – aber was heisst das? Bei betreten des Schlosses muss nicht nur all das Gold abgegeben werden (großer Fluch ^^), sondern es wird die Anordnung der Räume neu generiert, kein Schloss ist gleich. Die Räume des Schlosses erinnern, wie oben genannt, stark an Castlevania: viele Gegner und Sprungpassagen.

Das Ziel ist vier Bosse zu besiegen um die Tür zum Endboss zu öffnen. Jeder Boss befindet sich in einem anderen Gebiet des Schlosses. Es gibt das Schloss, den Wald, den Turm und den Dungeon. Jedes dieser Gebiete befindet sich immer an derselben Stelle wie z.B. der Wald ist immer rechts vom Schloss oder der Turm ist immer oben, je nach Gebiet erscheinen andere und stärkere Monster.

Neben den Räumen mit Monstern gibt es noch kleine Spezialräume wie etwa einen Raum mit einem Tagebucheintrag, ein Jahrmarkt, Minibossräume oder Challengeräume. In Challengeräumen muss der Spieler eine zufällige Herausforderung schaffen um eine Verzauberung zu erhalten wie bspw. „Erhalte keinen Schaden in diesem Raum“, was sich nicht immer als leicht herausstellt.

Moment Verzauberungen? Ja, und da haben wir den perfekten Übergang zum nächsten Thema.

Das Skillsystem

Im Laufe des Spiels wird viel Gold gesammelt, aber wozu ist das gut? Ganz einfach, wie in vielen anderen Spielen wird es benötigt um seine Helden zu verbessern. Es kann eingesetzt werden um den Schaden, die Lebenspunkte oder andere Stats zu erhöhen. Die Verbesserungen sind permanent und bleiben dem „Erben“ erhalten.

Das Skillsystem ist recht lustig und schön inszeniert, wenn der Held verbessert werden soll, so wird die Familienburg um ein paar Räume erweitert. Die Räume sind nicht selbst platzierbar, aber bei großen Verbesserungen sehen wir wie sich im Hintergrund langsam die Burg erweitert.

Verzauberungen und Blaupausen

Ach ja, das habe ich fast vergessen: nicht nur die Burg ist erweiterbar, sondern während der Spieler die Burg von Monstern reinigt gibt es auch die ein oder andere Schatztruhe. In diesen befinden sich dann Gold, Blaupausen oder Verzauberungen. Blaupausen? Verzauberungen? Komm zum Punkt!

Immer mit der Ruhe. Wenn die Burg anfangs mit dem Schmied und der Wahrsagerin erweitert wurde gibt es die Möglichkeit sich neue Rüstungen, Waffen oder Verzauberungen zu kaufen solange wir die entsprechende Blaupause oder Verzauberungen besitzen.

Rüstungen wirken sich allgemein auf die Panzerung und Leben aus und bei besseren Rüstungen gibt es sogar Bonusverzauberungen.

Verzauberungen, Verzauberungen, VERZAUBERUNGEN!

Verzauberungen werden auf den Rüstungsteilen platziert, je Rüstungsteil eine Verzauberung. Allerdings hatte ich sehr wenig Motivation meine Verzauberungen zu ändern, da es später sehr teuer und teilweise auch nutzlos wird. Es ist möglich sich mehrere Doppelsprung-, Ausweichsprung- oder Lebensentzugs-Verzauberungen zu kaufen.

Leider muss ich sagen das dem Spiel in diesem Punkt die Abwechslung fehlt. Es hätten deutlich mehr unterschiedlichere Verzauberungen und andere Waffenarten hinzugefügt werden können. So läuft man immer mit einem Schwert und denselben Verzauberungen durch das Schloss.

Fazit

Rogue Legacy ist ein muss für Fans der Castlevania Spiele! Es spielt sich anders aber dennoch gibt es einige Parallelen. Im Großen und Ganzen kann ich sagen: Rogue Legacy hat (fast) alles richtig gemacht: Der Spielspaß ist stundenlang gegeben und selbst wenn das Spiel durchgespielt wurde gibt es die schwereren Modi wie New Game+, NG++, NG+++, usw.

Einzige Schwachpunkte sind manche Frustmomente wenn es dazu kommt das Attacke X/Y von Monster Z den Spieler tötet ohne die Chance auf Ausweichen, sowie der zu kurz gekommenen Abwechslung bei Rüstungen, Waffen und Verzauberungen.

Jeder sollte dieses Spiel mal gespielt haben. Für einen kurzen Einblick hier mein Let’s Play:

Viel Spaß beim Spielen und viel Glück wünscht euch euer Punkt.

Weitere Let’s Plays findet ihr in meinem Youtube-Kanal.