Das öffentlich-rechtliche Fernsehen der Briten, die BBC, produziert im Gegensatz zu ihrem deutschen Äquivalent großartige TV-Serien. Und bereits seit 1963 reist der Doktor durch Raum und Zeit. Das Wissen um Dr. Who ist jedoch so umfangreich, dass ich mich auf eine Einführung beschränke und so wenig wie möglich spoiler.
Grundsätzlich empfehle ich jedem die Serie im englischen Originalton zu schauen, da die Synchronisation bei Weitem nicht das ausstrahlt was das Original hergibt. Vor allem mein Lieblingsdoktor, David Tennant, hat in der deutschen Fassung eine lächerliche Stimme.
The Question
Die erste Frage die einem in den Sinn kommt ist: Wer ist der Doktor?
Die BBC hat es tatsächlich geschafft diese Frage seit 50 Jahren nicht zu beantworten. Ob die Produzenten und Autoren auch zum Jubiläum die Füße still halten können bleibt abzuwarten. Ich hoffe jedoch sehr sie lassen es, denn dann gibt es den klassischen Dialog und Namensgeber der Serie nicht mehr:
Who are you?!
I’m the doctor.
Doctor who?
Dafür ist bekannt was der Doktor ist: ein Timelord vom Planeten Gallifrey. Diese haben die Fähigkeit sich zu regenieren um dem Tod zu entrinnen, sind aber währenddessen am verwundbarsten. Der Preis ist jedoch hoch: durch die Regeneration werden Körper und Geist zwar regeneriert, doch dabei auch geändert und ein neuer Timelord entsteht. Mit all seinen Erinnerungen, jedoch einer neuen Persönlichkeit.
Aktuell sind wir beim 11. Doktor (Matt Smith) angelangt, der Ende des Jahres an seinen Nachfolger übergibt.
Kleiner Fun-Fact: Jeder Dr. Who Darsteller sucht sich sein Outfit selbst aus. Ob großer Schlapphut mit buntem Schal, Lederjacke & Jeans, Anzug & Mantel oder Fliege (Bowtie) mit rotem Fez – daran sind nicht die Autoren schuld.
It’s bigger on the inside
In seiner TARDIS (Time And Relative Dimensions In Space) reist er zusammen mit seinen Companions (Begleitern) durch Zeit und Raum. Die blaue Telefonzelle ist ebenfalls ein fester Bestandteil der Serie.
Jeder Person die sie betritt fällt auf, dass sie von Innen viel größer ist und tatsächlich ein Raumschiff/Zeitmaschine ist. Der Titel dieses Abschnitts wird dabei sehr gerne verwendet und in manchen Szenen stumm vom Doktor mitgesprochen :)
Demons run, when a good man goes to war
Bei all seinen Reisen trifft der Doktor auf viel neues, unerwartetes, aber auch ständig auf die selben Gegner. Darunter befinden sich auch die Daleks – ich mag sie einfach, ihr Design und Verhalten ist ebenfalls eine Konstante der Serie. Ihr Ziel ist die Vernichtung allem was nicht ‚Dalek‘ ist … also alles.
Meine Lieblinszitate der Dalek sind:
- Exterminate! Exterminate!
- Obey! Obey!
- Answer! Answer!
- Explain! Explain!
(^_^)
Neben den Daleks kehren auch die Cyberman, Sontaren und weitere Gegner immer wieder zurück. Sobald diese auftauchen weiß man schon im Voraus, dass sie keine Chance gegen den Doktor haben – diese Episoden machen trotzdem Spaß :)
Es gibt jedoch auch Gegner die keinen Spaß machen: z.B. die Weeping Angels und The Silent. Auf die möchte ich jedoch nicht näher eingehen, da ich spoilern müsste. Aber diese beiden Gruppen sind echt unheimlich.
The Medusa Cascade & Shadow Proclamation
Ohne Vorwarnung oder nachfolgender Erklärung bekommen die Zuschauer solche Begriffe um die Ohren gehauen … und das ist einfach nur toll. Ab und zu gibt es natürlich ein „Informationshäppchen“, aber auf dem Silbertablett wird eigentlich nie etwas serviert. Dadurch bleibt vieles mysteriös. Ganz allgemein ist das Storytelling in Dr. Who vorbildlich. Zu Beginn des 9. Doktors (Christopher Eccleston) etwa taucht die ganze Staffel, z.B. in Form von Graffiti oder japanischen Postern, ein Begriff auf ohne, dass die Kamera bedeutungsschwanger herangezoomt hat. Und erst viel viel später wird das Geheimnis gelüftet. Und so geschieht das nicht nur einmal in der Serie, sehr oft passiert etwas und erst diverse Folgen oder gar Staffeln später wird es relevant.
A fixed point in time and space
Mit dem 9. Doktor gab es 2005 eine Art Mini-Reset der Serie. Für einen Einstieg ist es also nicht nötig im Jahre 1963 zu beginnen. Später aber auch nicht, denn alles baut seitdem darauf auf. Die BBC verweist bei großen Fragen rund um den Doktor aber auch ganz gerne auf die alten Folgen:
Certain episodes of Doctor Who change the way we see the Doctor, altering the course of the show completely, and few have been more significant than episode ten of The War Games, first broadcast on this day – 21 June – in 1969.
The episode clarified for the very first time exactly why the Doctor left his home planet and gave us much more information about his own people than ever before. He explained the Time Lords were immensely powerful and technologically advanced but chose to use their abilities simply to observe, operating a strict policy of non-intervention. But the Doctor revealed that wasn’t enough for him…
Auszug dieser Quelle: http://www.bbc.co.uk
Für die volle Dosis Dr. Who schadet ein Blick in die alten schwarz/weiß Folgen also keineswegs. Natürlich offenbart auch ein Blick in die (englische) Wikipedia alle Informationen, aber ohne den Charme der bewegten Bilder.
Fazit
Vor 50 Jahren schufen die BBC eine Serie die heute immer noch begeistert und neue Fans gewinnt – das ist weltweit einzigartig. Großer Vorteil ist natürlich, dass der Austausch des Hauptcharakters fester Bestandteil der Serie ist. Aber auch die Komplexität des Dr. Who Universums ist schlicht beeindruckend und faszinierend.
Wenn du bereits Fan von Dr. Who bist und deine Freunde auch dazu bewegen möchtest, hilft dir dieser Artikel hoffentlich dabei ;)