Anlässlich der vor einer Woche erschienenen 6. Edition des bekannten Sci-Fi-Tabletops hat sich auch ein Teil unserer Redaktion Pinsel, Farben und Regelbücher zur Hand genommen um zukünftig den Schlachten des fernen 41. Jahrtausends beizuwohnen. Wir nehmen das zum Anlass um eine kleine Einführung in die grimme Dunkelheit des Krieges in diesem düsteren Sci-Fi-Universum zu geben.
Die britische Firma Games Workshop brachte schon 1983 ein erfolgreiches Fantasy-Strategie-Tabletop heraus: das klassische Warhammer Fantasy-Miniaturenstrategiespiel ist nun mehr in der 8. Edition erhältlich. In den späten 80ern hielt man Sci-Fi noch für ein riskantes Genre im Bereich der Miniaturspiele. Als man sich dann doch traute “Warhammer 40.000 – Rogue Trader” 1987 auf den Markt zu bringen, ahnte man sicherlich noch nicht welchen bahnbrechenden Erfolg das Franchise haben wird. 25 Jahre später kann WH40k nur als multi-mediales Phänomen bezeichnet werden, dessen archetypischen Helden, die blau gerüsteten Space Marines, wohl jeder kennen könnte, der sich ein wenig mit Sci-Fi beschäftigt (diese “Ritter” in Servo-Rüstungen und hochgezüchteter DNA sind überall zu finden ^^).
Obgleich die Armeen dieser finsteren Zukunft sich schon durch Comics, Romane, Hörbücher, Videospiele und mittlerweile durch 4 unabhängige Rollenspiele (das 5. erscheint im Spätherbst) gekämpft haben, war, ist und wird Tabletop wohl immer das Herz dieses weitläufigen Hobbies bleiben. Gemeinhin wird alles, was mit GW zu tun hat als ein Hobby abgetan, das Games Workshop-Hobby, bei dem jeder Fan seine kleine Lücke und seinen persönlichen Schwerpunkt finden kann.
Obgleich im Laufe der folgenden Jahre weitere Miniaturspiele herausbracht wurden, die die unterschiedlichen Kampfbedingungen simulieren konnten, sind es die kleinen Armee-Scharmützel aufeinander treffender Einheiten der vielen unterschiedlichen Gruppierungen, die das Bild des Spiels geprägt haben.
Grundsätzlich wird zum Spielen nur eine handvoll Figuren für jeden Spieler und ein beliebiger, einigermaßen ebener, Untergrund benötigt. Das Grundregelwerk, ein wahrer Foliant an Regeln, Hintergrundgeschichte und vielen Inspirationsmöglichkeiten,wurde in einer neu überarbeiteten 6. Edition herausgebracht. Zusätzliche Regeln für die teilweise sehr unterschiedlichen Fraktionen wie die technologisch überragenden Tau, den immer hungrigen Schwärmen der Tyraniden oder der menschlichen Elite der Space Mariens finden sich in den Zusatzbüchern, den sogenannten Codices (Ez.: Codex), welche im Laufe des folgenden Jahres auch in neuer Form erscheinen werden um sich den Regeln der neuen Edition anzupassen. Zumeist heißt dies für die Spielerschaft Veränderungen hinsichtlich des Spiels hinzunehmen, aber auch, dass es wieder neue Modelle geben wird.
Diese waren ursprünglich aus Zinn, heutzutage immer mehr aus Plastik und neuerdings aus dem weichen Kunststoff Resin. Die aktuellen Starterarmeen aller 14 grundlegenden Fraktionen (Space Marines, Space Wolves, Blood Angels, Ravenwing, Imperiale Armeen von Catachan oder Cadia, Chaos Space Marines, Chaosdämonen, Orks, Tyraniden, Sternenreich der Tau, Necrons, Eldar und Dark Eldar) sind mit ihren Preisen zwischen 85 und 100 Euro zwar nicht gerade Schnäppchen, beinhalten jedoch für jede Fraktion einen Satz an Figuren mit einen knappen Punktewert um die 500, der Minimalpunktewert für eine Partie Warhammer 40k. Rechnet man dann noch Farben, Regelwerke und Codex dazu, liegt man als Anfänger bei knapp 200 Euro. Das ist eine recht große Summe, doch da alle Figuren dauerhaft spielerisch nutzbar sind und bei entsprechender malerischer Begabung auch eine tolle Deko abgeben, gleichen sich die Erstanschaffungskosten irgendwann aus.
Aufgrund der Regelfülle und Fraktion sowie der überragen großen Hintergrundgeschichte um das Imperium der Menschheit, das von allen Seiten von feindseligen Aliens, Verrätern und Dämonen belagert wird und dessen Herrscher, der Gott-Imperator, ein immens mächtiges, eher tot als lebendes Wesen, und seine Legionen, die das Universum für die Menschheit befreien und erobern wollen, ist der Einstieg wahrlich nicht immer leicht…
Zu diesem Zweck werden wir in den folgen Tagen auch von einem Testspiel nach den Regeln der neuen Edition berichten und Euch zeigen was so cool an den neuen Regeln ist, die laut der Fachzeitschrift für Games Workshop, dem White Dwarf, weniger strategisch als cineastisch und voller storyteller-lastigeren Schlachten sein soll, wie etwa heroische Duelle zwischen Armeeführern oder heldenhafte Aktionen von Einheiten bis hin zur Verwendung von Verteidigungsanlangen und erweiterten Missionszielen auf dem Schlachtfeld (siehe Ausgabe 199). Zudem lässt sich damit auch deutlicher zeigen was sich geändert hat und was alte Hasen für neue Tricks lernen müssen, um in den wandelbaren, meist unübersichtlich chaotischen Schlachten dieses Universums am Leben zu bleiben.
Also ladet eure Bolter und Shurikengewehre und folgt uns in die Zukunft.
Zu Krieg und Glorie!