Die Role Play Convention 2012 (RPC) fand am Wochenende des 5. und 6. Mai statt. Es war eine gänzlich andere Erfahrung als letztes Jahr, jedoch eine positive.
Rippers, Savage Worlds
Der Tag begann mit einer Rippers Demorunde, welches auf dem Savage Worlds System aufbaut. Ein sehr geiles System wenn ich das so sagen darf, denn Savage Worlds bietet ähnlich wie GURPS die Grundlagen auf denen verschiedene Settings aufbauen. Spieler die in einer Fantasywelt rumlaufen möchten, kaufen sich neben dem allgemeinen Grundregelbuch das entsprechende Setting-Buch. Lust auf Cyberpunk oder Zombies? Kein Problem, denn alle Regeln basieren auf dem Grundbuch und werden lediglich erweitert.
Gruppen die Lust haben ab und zu ein anderes Setting zu spielen und nicht über Jahre hinweg das immer gleiche System, sind damit bestens beraten, denn die Regeln müssen nur einmal gelernt werden.
Kleine Con-Übersicht
Dass die RatCon von Ulisses veranstaltet wird war mir bis zur Convention nicht bekannt, bis beim Produkt Workshop eine Ankündigung gemacht wurde, dass dieses Jahr vieles besser gemacht wird um die Con auf ein neues Niveau zu bringen. Bisher war ich auf keiner RatCon, sodass ich dazu nicht mehr schreiben kann – aber ich denke die die dort waren freuen sich ^^
Desweiteren veranstaltet der Mantikore-Verlag (wohl zusammen mit Ulisses) vom 07.-09. September die MantiCon, die ein besonderes Feature bietet um sich von anderen Conventions zu unterscheiden: es werden nur Rollenspiele gespielt, die nicht mehr produziert werden bzw. wenn sie es noch werden, wird nur die erste Version gespielt, also DSA 1, Shadowrun 1, D&D 1.
DSA, Pathfinder und Battletech
Das schwarze Auge wird mächtig
Seit langem gibt es im LARP DSA-Cons, doch mit DSA-Live können alle großen Veranstalter nun Cons veranstalten die Einfluss auf die offizielle Geschichte nehmen. Das ist eine große Neuigkeit für alle DSA-LARP-Spieler, sie können mir ihren Charakteren nun im wahrsten Sinne des Wortes in die Geschichte eingehen.
Im Bereich eBooks (auch, aber vermutlich nicht nur DSA) gibt es derzeit zwar noch technische Probleme bei Ulisses, aber in den nächsten Monaten wird vieles im ePub-Format erscheinen.
Die Königsmacher-Reihe von Pathfinder
Dabei handelt es sich um eine sechsteilige Kampange in der die Spieler die Möglichkeit haben ein eigenes Reich zu erschaffen, inkl. der nötigen Regeln. Klingt auf jeden Fall spannend.
Die Mechkrieger rüsten auf
Nach der Einsteigerbox die Anfang des Jahres auf den Markt kam, kommen nun auch das Hardware-Handbuch 3039 & 3050 und Total Warfare in den Handel, letzteres ist für August geplant und enthält die erweiterten Regeln für Tuniere.
Der Fantasy-Award
Kurz und knackig liste ich euch einfach die Gewinner des RPC Fantasy Awards auf:
Kategorie PC- & Konsolengames
1. The Elder Scrolls V: Skyrim – Zenimax/Bethesda
2. The Witcher 2: Assassins of Kings – Namco Bandai
3. Aion 3.0 – FrogsterKategorie Mobile Games (Browser, Mobile & Social-Games)
1. Drakensang Online – Bigpoint
2. The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D – Nintendo
3. Dungeon Hunter 3 – GameloftKategorie Gesellschaftsspiele
1. Der Eiserne Thron 2nd Edition – Heidelberger Spieleverlag
2. Korsaren der Karibik – Pegasus Spiele
3. Village – eggertspiele/PegasusKategorie Pen&Paper-Rollenspiele
1. Krieger Krämer und Kultisten – Ulisses Spiele
2. Cthulu Spelleiterhandbuch (ltd.) – Pegasus Spiele
3. Deathwatch Grundregelwerk – Heidelberger SpieleverlagKategorie Literatur
1. Thor – Bastei Luebbe
2. Legende der Albae – Piper
3. Die Hüterin Midgards – SauerländerKategorie Tabletop & Miniaturenspiele
1. Battletech Einsteigerbox – Ulisses Spiele
2. DUST: Tactics – Heidelberger Spieleverlag
3. Deep Jungle – Freebooter
Kurzes zu großartigen Vorträgen
Dieses (genau wie letztes) Jahr hat mich Robert Vogel mit seinen Vorträgen zu Doctor Who und Star Wars begeistert. Seine Art des Vortragens ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr humorvoll und dennoch haut er am laufenden Band Fakten und Hintergrundinfos raus.
Es gab eine Art Poetry-Slam von David Grashoff („Art“, weil nur er sprach) mit dem Titel “WoW Drogen-Partys und Darth-Vaders Tagebücher”. Es war sau komisch, auch wenn eingefleischte Nerds die wenigen inhaltlichen Fehler bemerkten – aber kaum dachte man darüber nach kam der nächste Klopper ^^
Dr. Jay Martin hielt mit „Bedrohung, Bluff, Balance: Spieltheorie im Rollenspiel“ den, für eine Rollenspiel Convention, wohl interessantesten Vortrag. Wie jeder gute Professor stellt er seine Folien auch online zur Verfügung: jedoch habe ich diese nicht auffinden können und bin für einen Link dankbar ^^
Mehr davon!!!
„Der schwarze Tod“ wurde vom Archäologen Jörg Scheidt so schnell vorgetragen, dass ich mich fühlte wie Neo in Matrix als er das Wissen über Kampfkunst eingeflöst bekam. Der Vortrag war genial und so wie die geschichtlichen Zusammenhänge verbunden wurden habe ich noch nie etwas über die Pest im Mittelalter gehört.
Erste Tabletop Erfahrungen
Auf dem Testgelände der Convention konnten Interessierte verschiedene Tabletops ausprobieren. Ich habe zusammen mit Christian Battletech und Warmachine getestet. Warmachine ist ein Skirmish Spiel, dass mit wenig Miniaturen auskommt, und optisch sehr schöne Modelle bietet.
Die Vertreter von Games’n Dice Düsseldorf e.V. haben uns schnell ins Spiel eingewiesen und eine kurze Demorunde mit uns gespielt. Wir haben uns sowohl über das Spiel als auch über das Hobby an sich unterhalten. Die Partie dauert ca. 30-45 Minuten, doch wir hatten so unsere Zweifel ob das System das richtige für uns ist.
Später bekamen wir am Battletech Spieltisch von UIisses zwei Plätze und wurden auch hier kurz in die Demoregeln eingewiesen. Nach gefühlten 2 Stunden Spielzeit (oder war es wirklich so lange? ^^) beendeten wir die Partie. Das Spiel war schon eher unser Geschmack, denn nach der Runde hatten wir ein gutes Gefühl dafür was uns in einem richtigen Spiel erwarten würde.
Einzig die Optik der Miniaturen lässt zu wünschen übrig, da wirken die von Warmachine wesentlich besser. Dies äußerte ich auch gegenüber einem UIisses-Mitarbeiter der uns die Zinnfiguren zeigte. Dennoch muss ich sagen, wären direkt schönere Figuren besser als Option neue kaufen zu können.
Fazit
Ohne die Workshops, Vorträge und Demorunden wäre die RPC nur ein besserer Marktplatz – doch wie ihr in den letzten Minuten bestimmt gemerkt habt ist dem bei weitem nicht so. Für die kommenden Jahre wünsche ich mir, dass interessante und umfangreiche Themen mehr Zeit bekommen. Auch wenn es wohl nie genug Zeit dafür geben wird ;)
Und natürlich der obligatorische Hinweis: Denkt ihr darüber nach ein Pen&Paper-Rollenspiel oder Tabletop zu beginnen und wisst nicht welches, gibt es keinen besseren Ort als die RPC in Köln.