Cold Brew Coffee

Unfassbar, dass dies tatsächlich mein erster Artikel zum Thema Kaffee ist. Von mir selbst hatte ich eigentlich erwartet viel früher über Kaffee zu schreiben, aber dafür geht es nun um nichts geringeres als eine neue Art der Kaffeezubereitung: cold brew, kalt gebraut.

Mit etwas Aufwand – aber vor allem Zeit – erhaltet ihr ein Konzentrat mit dem maximalen Aroma, unglaublich viel Koffein und nur einem Bruchteil der Säuren und Bitterstoffe eines üblichen Filterkaffees.

Eine neue Art der Zubereitung?

Anscheinend gab es vor Jahren bereits einen Artikel in der New York Times darüber, doch so richtig bekannt wurde es in den USA wohl erst später. Da mir die Geschichte drumherum ziemlich egal ist, habe ich nicht weiter recherchiert. Für mich und alle die ich bisher darauf ansprach ist es neu.

Herstellung

Die perfekte Rezeptur ist persönliche Geschmackssache, genau wie die Wahl der Bohne und der Röstung. Um euch aber einen Ausgangspunkt zu liefern, folgt anschließend eine Variante. Je nach Größe des Gefäßes variiert die Mengen im Verhältnis 1:4 oder 1:5 – vor allem wenn ihr es zum ersten Mal herstellt:

  1. 200g grob gemahlene Kaffeebohnen in ein Gefäß geben.
    Für euren ersten Versuch könnt ihr problemlos vakuumverpackten Filterkaffee verwenden. Da der Reiz von kalt gebrautem Kaffee jedoch im intensiven Aroma liegt sind frisch gemahlene Bohnen zu bevorzugen. Der Mahlgrad sollte „French Press“ oder gröber sein. Tut euch selbst einen Gefallen und verwendet ein Gefäß mit weitem Hals, das erleichtert die Reinung ungemein.
  2. 1 Liter, kaltes bis Zimmertemperatur warmes, Wasser hinzugeben.
    Es gibt wohl Leute die einen Unterschied herausschmecken können. Wer mag darf also auch hier variieren, wichtig ist nur alles gut umzurühren. Die selben Leute raten jedoch von Metallgegenständen ab, da diese das Aroma beeinflussen können .. sollen …
  3. Nicht jeden Kaffee-Guru-Fetischisten für geistig gesund halten.
  4. Die Mischung ziehen lassen.
    Die Angaben im Netz reichen von 12-24 Stunden und haben ausnahmsweise tatsächlich Auswirkungen: je länger die Zeit, desto stärker der Kaffee. Wenn ihr könnt nutzt ein verschließbares Gefäß oder deckt ein offenes mit Frischhaltefolie ab. Als Lagerort dient entweder euer Kühlschrank oder euer Küchentisch, hier scheiden sich die Geister wieder.
  5. Filtern und fertig.
    Wer eine French Press besitzt drück das Pulver einfach runter. Alle anderen nutzen einen normalen Kaffeefilter und lassen die Mischung durchlaufen. Zu diesem Zweck am Ende unbedingt darauf verzichten nochmal umzurühren, sonst landet der ganze Modder in eurem Filter und ihr habt nur unnötig viel Arbeit.

Varianten der Nachbereitung

Wie ihr euren kalt gebrauten Kaffee genießt bleibt euch überlassen. Da es sich dabei um eine Art Konzentrat handelt, könnt ihr im Verhältnis von 1:2 oder 1:3 auch heißes Wasser hinzugeben und so wieder einen normalen Kaffee erhalten, jedoch mit den Vorteilen der neuen Methode. Natürlich kann die Lösung auch pur oder mit Milch getrunken werden. Das Spektrum umfasst die komplette Palette moderner Kaffeeketten inkl. aller Abstrusitäten :)

Fazit

Zugegeben, es ist hilfreich Kaffee zu vergöttern oder zumindest sehr zu schätzen um diesen Aufwand zu betreiben und pro Prozedur etwa ein halbes Pfund Kaffee zu vernichten nur um Ende 0,75 Liter Kaffeekonzentrat zu erhalten – doch es lohnt sich. Ich werde mir definitiv gelegentlich etwas davon herstellen.